Ausstellungen

 

Ein Überblick über meine Ausstellungen:

Ausstellungen bis 2017:

 

Begegnungen mit Menschen und Landschaften

 

7. Januar bis 2. Mai 2003, Landessozialgericht NRW, Essen



Wirken und Wirkung

 

27. April bis 30. September 2005, Sozialgericht Duisburg

 

Durch - Schauen

 

Juni bis Oktober 2006, Finkenkrug, Duisburg

 

Lebensfreude

 

November 2006 bis Februar 2007, Finkenkrug, Duisburg

 

Sichtweisen - Sicht weisen - Sichtweisen

 

14. November 2009 bis 20. Februar 2010, Finkenkrug, Duisburg

 

Zuschauen

 

Juni bis September 2011, Finkenkrug, Duisburg

 

Eindruck - Ausdruck

 

10. August bis 28. September 2012, Bezirksamt Duisburg - Homberg





Lebensfreude

 

1. September bis 12. Oktober 2012, Galerie des Seniorenstifts St. Franziskus, Essen

 

 

Raum geben

 

26. Oktober 2012 bis 25. Januar 2013, Sozialgericht Münster

 

 

Kunst-Wandel am Innenhafen

 

1. Februar bis 15. März 2013, Familienbildungsstätte am Innenhafen, Duisburg


 

sichtbar machen



1. Juni bis 9. August 2013,

ruhrKunstort, Duisburg - Ruhrort

 

 

Gegenwart der Farben
(gemeinsam mit Elly Kemper, Mariam El-Sayed Ali und Michael Reinker, präsentiert von Kaktus e.V. Münster)

 

24. September 2013 bis 31. Januar 2014,

Sozialamt Münster

 

 

... auf Reisen ...



6. Dezember 2013 bis 5. Februar 2014,

Rathaus Nottuln

 

 

Treffpunkt

(gemeinsam mit Britta Odenthal, Nerkiz Sahin, Sevim Ünal, Ralf Lüttmann und Hektor Troyali)

 

14. März bis 25. April 2014,

Bezirksamt Duisburg - Homberg

 

 

Instanzenzug

Eine künstlerische Auseinandersetzung mit Recht und Gerechtigkeit

 

10. Juli bis 19. Dezember 2014,

Bundessozialgericht, Kassel

 

 

Tanıtmak, Tanımak ...

Vorstellen, Kennenlernen ...

Introducing, Meeting Each Other ...

 

5. bis 10. September 2014,

Galerie Kunst-Hafen des Rathauses in Datca/Mugla, Türkei

 

Gemeinsam - Gegensätzlich

(gemeinsam mit Hektor Troyali)

 

11. bis 22. Oktober 2014,

Kulturwerkstatt Meiderich und Art47-Flechtwerk, Duisburg

 

Seite um Seite

 

11. Mai bis 3. Juli 2015,

Akademie Mont-Cenis, Herne

 

Spuren ...

 

18. Mai bis 5. Juli 2015

Straßenverkehrsamt, Duisburg

 

Rüya(mı)...? - Träume(n)...?

 

15. bis 22. August 2015

Galerisi Kırmızı Kapı - Galerie Rote Tür, Datca/Mugla, Türkei 

 

Buluşma - Meeting

(gemeinsam mit Mine Soral und Apostrofes)

 

20. bis 26. November 2015,

Aydın Kanza Kültür ve Sanat Salonu,

Antalya, Türkei 

 

100 % Kunst

(gemeinsam mit 12 anderen Künstlern)

 

23. November bis 23. Dezember 2015,

Straßenverkehrsamt, Duisburg

 

 

Wandlungen

 

08. Januar bis 31. März 2016,

Steinhof, Duisburg

 

 

Oben Unten

(gemeinsam mit Heinz Spütz, Karl Schwers und Michael Metzner)

 

15. Februar bis 31. März 2016,

Justizakademie NRW, Recklinghausen

 

Die Stimmen der Farben

 

14. April bis 30. Juni 2016,

Oberlandesgericht, Hamm

 

Buluşma - Meeting

Insan ve Yaşam (Menschen und Leben)

(gemeinsam mit Mine Soral und Apostrofes)

 

9. Mai bis 12. Juni 2016,

Fikret Otyam Sanat Galerisi, Antalya, Türkei 

 

Im Rahmen der Kunst

 

27. Oktober 2016 bis 28. Juli 2017,

Amtsgericht Dinslaken

 

Blickwinkel

 

9. März bis 5. Mai 2017,

Bezirksrathaus Rheinhausen

 

 

Derin - Tief

 

7. bis 14. August 2017,

Siena Sanat Galerisi, Datca, Türkei

 

 

Buluşma

Rüyaların Fısıltısı - Traumgeflüster

(gemeinsam mit Mine Soral und Apostrofes)

 

1. bis 7. September 2017,

Çatal Mağara Sergi Salonu, Datca, Türkei

 

 

Verweilen

 

7. September bis 19. Oktober 2017,

Deutsche Richterakademie, Wustrau

 

 

Eröffnung der Ausstellung "Verweilen" am 21. September 2017

Der Ausstellungsort, das "Zieten-Schloss" in Wustrau, Sitz der Deutschen Richerakademie

Präsident des Bundesverwaltungsgerichts Prof. Dr. Klaus Rennert, Verwaltungsleiterin der DRA Christiane Uckrow, Serap Riedel und Direktor der DRA Dr. Stefan Tratz bei der Vernissage am 21. September 2017

Im Vorwort zur 2. Auflage der "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" schreibt Theodor Fontane: Wer in der Mark reisen will, der muss zunächst Liebe zu "Land und Leuten" mitbringen, zumindest keine Voreingenommenheit. Er muss den guten Willen habe, das Gute zu finden, anstatt es durch krittliche Vergleiche totzumachen.

In diesen beiden Sätzen findet sich das, was Serap Riedel bei ihren zahlreichen Reisen immer beherzigt hat. Es beschreibt aber auch das, wofür sie unabhängig von Reisen steht: Weltoffenheit und Aufgeschlossenheit auch dem Fremden gegenüber, Unvoreingenommenheit und Toleranz, um nur einiges zu nennen, vor allem aber eine positive Grundeinstellung. Im übertragenen Sinne ist es das, was sich als Künstlerin von den Besuchern ihrer Ausstellungen wünscht, "Liebe" zur Kunst, "zumindest keine Voreingenommenheit, ... den guten Willen, das Gute zu finden, anstatt es durch krittliche Vergleiche totzumachen."

 

Man kann mit Recht sagen, dass sich Serap Riedel auf einer ausgedehnten künstlerischen Wanderung befindet. Nun heißt die Austellung nicht Wanderungen, sondern Verweilen. Der Duden definiert Verweilen als: sich an einem bestimmten Ort für eine Weile aufhalten, für eine kürzere Zeit bleiben.

Dieses Motto der Ausstellung stellte der Direktor der Deutschen Richterakademie, Dr. Stefan Tratz, in den Mittelpunkt seiner Begrüßungsansprache. Nach einem bekannten Lexikon stelle das Wort „verweilen“ die gehobene Umschreibung für die Wendung „an einem Ort bleiben“ dar. In der heutigen schnelllebigen Zeit werde „Verweilen“ häufig auch als eine Art der „Entschleunigung“ verstanden. Im Jahr 2012 habe der Professor für Philosophie an der Universität der Künste in Berlin, Prof. Dr. Han, mit einem Essay zur Kunst des Verweilens (Duft der Zeit - Ein philosophischer Essay zur Kunst des Verweilens) Aufsehen erregt, in dem er sich unter anderem mit den Ursachen der Beschleunigung der Gesellschaft auseinander gesetzt habe. Aus seiner Sicht sei die Ursache der Beschleunigung in der allgemeinen Unfähigkeit zu finden, mit einer Sache sinnvoll abzuschließen. Die Zeit würde „fortstürzen“, weil sie nirgends zum Abschluss komme. Als Lösung für diese als unangenehm empfundene Beschleunigung setze Prof. Dr. Han auf die Kunst des Verweilens sowie eine Art „kontemplatives“ Leben. Auf diese Weise würden die Dinge nach Prof. Dr. Han auch ihre Schönheit enthüllen.

Mit dieser Ansicht stellt sich Prof. Dr. Han in eine Linie mit dem britischen Schriftsteller, Maler, Kunsthistoriker und Sozialphilosophen John Ruskin, übrigens einem Zeitgenossen Fontanes, der einmal gesagt hat: Wir werden niemals alles sehen, gingen wir auch noch so langsam. Wenn wir also genauer hinsehen oder mehr sehen - ja die Schönheit der Dinge entdecken wollen, müssen wir uns Zeit nehmen, auch einmal still zu stehen, ja zu verweilen.

 

Die Wanderung, hier das künstlerische Schaffen, ist das Mittel, diesen bestimmen Ort des Aufenthaltes zu erreichen. Ohne vorherige Bewegung gibt es keine Verweilen. Dem Verweilen geht oft eine Einladung voraus, hier der Akademie an die Künstlerin zu dieser Ausstellung, aber auch die Einladung an die Besucher dieser Ausstellung. Verweilen bietet nicht nur Gelegenheit zum genauen Hinsehen, Verweilen bietet auch Gelegenheit, einander kennen zu lernen, miteinander in Gespräch zu kommen oder zur Besinnung. Es bietet Gelegenheit, den Willen zu zeigen das Gute zu finden, wie es Fontane vom Reisenden durch die Mark ans Herz legt.

Und Verweilen ist immer auch etwas Vorübergehendes, der Aufbruch ist ihm immanent, die Wanderung wird weiter gehen.

Nach all dem wird deutlich, dass der Titel dieser Ausstellung die gezeigten Bilder nicht unter einem Thema vereint, wie dies bei anderen Ausstellungen der Fall war. Vielmehr ist der Titel eine Einladung. Eine Einladung genau hin zu sehen, einander kennen zu lernen, miteinander in Gespräch zu kommen, das Gute zu finden.

Virtueller Rundgang durch die Ausstellung

Impressionen von der Vernissage

Zur Ausstellung "Buluşma --  Rüyaların Fısıltısı - Traumgeflüster" 1. bis 7. September 2017

Virtueller Rundgang durch die Ausstellung

Zur Ausstellung "Derin - Tief" 7. bis 14. August 2017

Virtueller Rundgang durch die Ausstellung

Eröffnung der Ausstellung "Blickwinkel" am 09.03.2017

Mit Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst bei der Begrüßung

Beim Fotoshooting für die Presse

Wie alle vorangegangenen zeigt auch diese Ausstellung nur einen kleinen Teil aus dem künstlerischen Schaffen von Serap Riedel.  Die notwendige Beschränkung klammert viele künstlerische Auseinandersetzungen und Entwicklungen, die sie erlebt und durchlaufen hat, aus. Die ausgestellten 35 Bilder aus den Jahren 2016 bis 2017 zeigen ganz unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten in der Abstraktion und unterschiedliche Abstraktionsgrade.

 

Warum eine Ausstellung mit dem Titel Blickwinkel?

 

Die erste Reaktion auf das gerade fertig gewordene Ausstellungsplakat war: "Das sind wirklich schöne Bilder!" Damit war das erreicht worauf mit dem Titel der Ausstellung und der Komposition des Plakates aufmerksam gemachen werden sollte: Was man sieht kommt auf den Blickwinkel an. Das Ausstellungsplakat zeigt nämlich nicht 5 verschiedene Bilder, sondern nur ein einziges, fotografiert von rechts und links, oben und unten und frontal, also aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Und aus jedem Blickwinkel wirkt es anders, denn je nach Blickwinkel fällt der Blick zuerst auf eine andere Stelle des Bildes. Diese Wirkung ist aber vordergründig, denn sie beschreibt nur den äußeren Blickwinkel.

Ebenso wie Serap Riedel vielfäligen Eindrücke abhängig von ihrer Stimmung in ihre Kunst umsetzt, ist der Betrachter vielfältigen Eindrücken ausgesetzt, die auf seine Stimmung wirken. Und je nach Stimmung ändert sich der innere Blickwinkel. Was jeder einzelne in einem abtrakten Bild sieht, muss nicht mit dem übereinstimmen, was die anderen Besucher der Ausstellung sehen. Und was man heute in einem abstrakten Bild sieht, findet man vielleicht schon morgen nicht wieder und entdecken dafür etwas gänzlich anderes.

 

Serap Riedel gibt ihren abstrakten Bildern keine Titel, denn sie möchte die Betrachter nicht lenken oder in der Interpretation einengen, sondern ihnen Raum für Entdeckungen lassen, eben seinen Blickwinkel zu finden.

 

 

Virtueller Rundgang durch die Ausstellung

Eröffnung der Ausstellung "Im Rahmen der Kunst" am 27.10.2016

Mit Direktor des Amtsgericht Christian Happe

Wenn Künstler und Juristen aufeinander treffen, vermutet man zunächst wenig Gemeinsamkeiten. Dabei stehen beide einander näher, als es den Anschein hat. Im antiken Rom haben die römischen Juristen ihre Wissenschaft als "iuris prudentia" und deren Anwendung als "ars" = Kunst beschrieben und betrieben. Noch heute sprechen wir von der Kunst der Jurisprudenz. Damit sind Juristen im Allgemeinen und Richter im Besonderen Künstler. Recht sprechende Künstler und bildende Künstler sind vereint in ihrer Unabhängigkeit. Wenn Richter  "Im Namen des Volkes" entscheiden, entscheiden sie "Im Rahmen der Kunst", der Kunst des Jurisprudenz. Eine Ausstellung bildender Kunst in einem Gerichtsgebäude "Im Rahmen der Kunst" führt Künstler unterschiedlicher Künste zusammen.

Eröffnung der Ausstellung " Insan ve Yaşam" (Menschen und Leben) am 09.05.2016

Serap Riedel, Apostrofes und Mine Soral (v.l.)

"Biz sanatçılar duygu ve düşüncelerimizi boyalarla tuvallere aktarıyoruz.

Barışa karşı, savaşın değer kazandığı yoğun bir gundemde sanatla yaşama renk katıp iç dünyanızı biraz olsun aydinlatabilmek bizim için büyük mutluluk.

Als Künstler drücken wir unsere Gedanken und Gefühle mit Farben auf der Leinwand aus.

In einer Gewalt beherrschten Welt bringen Künstler Farbe ins Leben, um andere von innen zu erleuchten. Gelingt uns das, macht uns das große Freunde."

(Serap Riedel zur Begrüßung der Gäste der Vernissage)

 

 

Am 9. Mai 1950 hielt Robert Schuman, seiner Zeit Außenminister Frankreichs, seine historische Rede für die Neukonstruktion Europas, den später sogenannten Schuman-Plan, mit der er - beginnend mit der Montanunion 1952 - den Weg zur Europäischen Union geebnet hat. Seit 1986 wird im Gedenken an diese Rede am 9. Mai in allen Staaten der EU und den Beitrittskandidaten der Europatag begangen.

Darauf wies der Berater des Oberbürgemeisters von Antalya, İbrahim Evrim, in seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung in der Fikret Otyam Kunst Galerie hin. Deshalb sei es ihm eine besondere Freude gerade am 9. Mai die mit Unterstützung der DTF (Deutsch-Türkische Freundschafts Föderation e.V.) beginnende Ausstellung "Insan ve Yaşam" - Menschen und Leben - zu eröffnen, in der eine deutsche Künstlerin mit türkischen Wurzeln und zwei türkische Künstler gemeinsam präsentierten, was  den europäischen Gedanken und den Gedanken der Völkerfreundschaft ausmache: Menschen treffen sich über Grenzen hinweg, um in ihrem Leben miteinander gemeinsam etwas zu schaffen. Er lade die so zahlreich erschienen Gäste ein, die Begegnung mit der aus Deutschland kommenden Künstlerin Serap Riedel, der Künstlerin Mine Soral aus Instanbul und dem Künstler Apostrofes aus Antalya zu suchen.

 

In ihrem Grußwort knüpfte die Repräsentantin des DTF, Vorstand Ayşe Çetkin, an die Gedanken von İbrahim Evrim an. Man sei zusammen gekommen, um die Eröffnung der Ausstellung dreier wertvoller Künstler und die Krönung der Europatage durch Kunst zu feiern. Aus primitiven Gesellschaften habe sich über Agrargesellschaften und Industrie-gesellschaften die heutige Informationsgesellschaft entwickelt. Im Laufe dieser Entwicklung habe die Kunst der Malerei Zeugnis abgelegt über all diese wichtigen Transformationen, menschlichen Gefühle, Gedanken und Ereignisse. Sie sei eines der Instrumente, Phantasie auszudrücken. Die Kreativitat der Künstler in Persönlichkeit und Stil bringe die Gesellschaften mit der universellen Sprache der Kunst näher zusammen.

 

Serap Riedel, Mine Soral und Apostrofes haben sich 2014 in Datça getroffen, wo sie unabhängig von einander die Sommermonate verbrachten. Dabei haben sie gemeinsame künstlerische Interessen festgestellt und beschlossen, gemeinsam auszustellen. Ihre erste gemeinsame Ausstellung im November 2015 in Antalya haben sie "Buluşma - Meeting", das heißt Treffen, genannt.

Dies ist auch der Titel der aktuellen Ausstellung und soll Titel weitere gemeinsamer Ausstellungen sein, jeweils ergänzt um einen Untertitel, hier "Menschen und Leben". Dieser von İbrahim Evrim und  Ayşe Çetkin in den Kontext des europäischen Gedanken gerückte Titel weist auf die ausgestellten Bilder hin, mit denen die Künstler sich mit ihrer jeweilgen stilistischen Eigenart mit Menschen und Lebenssituationen auseinander setzen.

Diese Auseinandersetzung spielt im künstlerischen Schaffen von Serap Riedel zwar nicht die einzige, aber doch eine besondere Rolle. Dies zeigen bereits die Titel früherer Ausstellungen wie "Begegnungen mit Menschen und Landschaften" (2003), "Lebensfreude" (2006 und 2012) oder "Instanzenzug - Eine künstlerische Auseinandersetzung mit Recht und Gerechtigkeit" (2014).  Im Flyer zur Ausstellung "Wirken und Wirkung" (2005) heißt es über Serap Riedel, sie interessiere sich besonders für Menschen, die sie in unterschiedlichen Lebenssituationen darstelle. Gesichter und Blicke erzählten Geschichten. Zur Ausstellung "Spuren" (2015) heißt es, das Leben habe Spuren in ihrem Werk hinterlassen. Die Ausstellung "Wandlungen" (2016) zeigte unter anderem, wie sich die Darstellung von Menschen im künstlerischen Schaffen von Serap Riedel im Laufe der Jahre gewandelt hat. Mit der Ausstellung "Oben - Unten" (2016) hat sie sich explizit mit dem Schicksal von Flüchtlingen auseinander gesetzt. So kann man sicher sein, dass die aktuelle Ausstellung nicht der Schlusspunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung von "Mensch und Leben" sein wird.

 

Musikalisch begleitet wurde die Vernissage durch Darbietungen  des Mehrstimmigen Chors des Großstadt Antalya İsmail Baha Sürelsan Konservatoriums und den Mitgliedern des Barockensembles des Antalya Devlet Opera ve Balesi, Sonat Serbest, Demet Emen und Kadir Işık Keskin.

 

Die Vernissage führte zu einer Einladung der Moderatorin Derya Uğur in deren Sendung Deryaca im türkischen Sender vtv am 10.Mai. Dieser Einladung ist Serap Riedel gerne gefolgt. 

 

Mitglieder des Kinderchors des Antalya Devlet Opera ve Balesi haben am 11. Mai mit ihrer Lehrerin, der Opernsängerin Esra Arslantürk Serbest, die Ausstellung besucht und für Serap Riedel, Mine Soral und Apostofes und die anwesenden Gäste gesungen. Zum Dank haben die Künstler*innen mit den Kindern vor der Fikret Otyam Kunst Galerie gemeinsam gemalt. Die so entstandenen Werke sind bis zum Ende der Ausstellung in der Galerie zu sehen und sollen sodann zu wohltätigen Zwecken versteigert werden.

 

Am 12. Mai haben Schüler der Klassen 6A und 7B der Özel Antalya Akant Okulları im Rahmen des Kunstunterrichtes die Ausstellung besucht und die Künstler*innen mit ihren klugen Fragen immer wieder in Erstaunen versetzt.

Impressionen von der Vernissage und der Ausstellung

Weitere Fotos von der Vernissage/Ausstellung finden sie auf folgenden Facebook- und Blogseiten

Eröffnung der Ausstellung "Die Stimmen der Farben" am 14.04.2016

Mit Bürgermeisterin Monika Simshäuser und Präsident des OLG Hamm Johannes Keders

Die Stimmen der Farben ist ein Titel, der stutzig machen kann - und soll.

 

Stimmen werden erhoben, gehoben, sie klingen, erklingen, sie können harmonieren und brechen, sie haben Volumen und Lage, man kann ihnen lauschen, etc.

 

Farben haben keine Stimmen, jedenfalls nicht im akustischen Sinn. Im akustischen Sinne ist es Serap Riedel nicht gegeben Farben zu hören. Im übertragenen Sinne nimmt sie die Stimmen der Farben wahr. In diesem Sinne kann man sagen, dass die Farben ihre Stimmen an Serap Riedel richten und sie beraten, wenn es darum geht, eine künstlerische Idee auf die Leinwand zu übertragen. 

Farbgebung und Farbmischung sind für die Arbeit der Künstlerin von besonderer Bedeutung. Keine Farbe findet den Weg so wie sie aus der Tube kommt auf die Leinwand. Immer handelt es sich um Farbmischungen. Manchmal stellt sie ihre Farben auch selber her und gibt ihnen so eine Stimme, gelegentlich verwendet sie Pigmente unmittelbar, hier zu sehen auf einigen Bildern aus 2013. 

 

Speziell für diese Ausstellung entstanden ist das alles überragende 2,15 x 3,50 m große Bild. Nachdem die Ausstellung fest vereinbart und damit klar war, dass Raum für die Ausstellung eines groß dimensionierten Bildes gegeben sein würde,  konnte Serap Riedel endlich einem lang gehegten Wunsch nachgeben und eine Werk in dieser Größe schaffen. Bei der Umsetzung ihrer künstlerischen Idee hat sie auf die Stimmen der Farben  gehört, um den besonderen Anforderungen, die an ein Bild, das aus der Ferne betrachtet wird, genügen zu können.

 

Die hier ausgestellten 68 abstrakten Bilder aus den Jahren 2008 bis 2016 zeigen auch ganz unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten in der Abstraktion und unterschiedliche Abstraktionsgrade. Zugleich zeigt diese Ausstellung aber gerade mit den jüngsten Bildern, dass bei einem abstrakten Thema unterschiedliche Farbgebung unterschiedliche Wirkungen, ja einen anderen Klang erzeugt. 

Einige Impressionen von der Vernissage und Ausstellung

Eröffnung der Ausstellung "Oben Unten" am 15.02.2016

Mit Michael Metzner, Karl Schwers, Heinz Spütz und Verwaltungsleiter Wolfgang Mamok

Serap Riedel zeigt eine Auseinandersetzung mit Flüchtlingsschicksalen, Ursachen, Fluchterlebnisse, Ankommen.

Die Wirklichkeit des Flüchtlings ist sein Flüchtlingsschicksal. Wer alles verliert, entwurzelt wird, wer dort, wo er hingeht, Bittsteller ist, dem oft Skepsis, manchmal Ablehnung begegnet, der ist "Unten". "Oben" sind die Besucher dieser Ausstellung, die Gäste der JAK, wir alle mit unserem normalen Leben. 

Die Bilder erzählen Geschichten. Geschichten, die ausführlicher werden, je länger man sich mit ihnen beschäftigt. Geschichten von Verlust und Leid. Aber auch von Hoffnung. Hoffnung auf ein Durchbrechen der aktuellen Wirklichkeit - die Hoffnung auf ein Danach.

Eine Auswahl der ausgestellten Bilder

Eröffnung der Ausstellung "Wandlungen" am 21.01.2016

Mit Cornelia Meese und Vorstandsmitglied Lars Heinke vom Steinhof

" Denn es gehört sich, dass alle Dinge sich ändern."

 

Dieser vom griechischen Dramatiker Euripides im 5. vorchristlichen Jahrhundert überlieferte Ausspruch beschreibt auch das künstlerische Schaffen von Serap Riedel. Die Ausstellung "Wandlungen" zeigt, dass sie sich Aufforderung von Euripides zur Leitlinie ihres künstlerischen Schaffens gemacht hat.

 

In der Ausstellung "Wandlungen" , zu deren Vernissage am 21. Januar 2016  das Vorstandmitglied des Trägervereins des Steinhof, Lars Heinke, zahlreiche interessierte Besucher, darunter auch die Duisburger Künstler Bernd Meyer und Klaus Otto und die Fotografin Cor Stein, begrüßen konnte, zeigt sich in einer kleinen Auswahl von 54 Bildern aus dem umfangreichen  Œuvre die künstlerische Wandlungsfähigkeit von Serap Riedel. 

Mit dem Selbstverständnis einer unabhängige Künstlerin, die sich "vom Leben" beeinflusst sieht, sind ihre Einflüsse und Inspirationen so vielfältig wie das Leben. So wie das Leben immer wieder neue Wege geht und Überraschungen bereit hält, findet sie immer wieder neue künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten. 

 

Wandlung bedeutet Veränderung, Veränderung ist Bewegung. Künstlerische "Wandlungen" zeigen sich im Schaffen von Serap Riedel in einem fortwährenden und fortschreitenden  vielseitigen kreativem Prozess ständiger Erneuerung. 

Einige Impressionen von der Vernissage und der Aussstellung

Eröffnung der Ausstellung "Bulusma - Meeting" am 20.11.2015

von links: der stellvertretende Bürgermeister von Antalya, Hasan Kaçmaz, Mine Soral, Apostrofes, die Schauspielerin und Mitorganisatorin Deniz Gülşen Kalkın, Serap Riedel vor Bildern von Serap Riedel

Impressionen von der Vernissage

Interviews mit Mine Soral und Serap Riedel (ab1:02)

Interview mit Apostofes

Videos mit freundlicher Genehmigung von Ulusal Kanal, Türkei

Eine Künstlerin aus Duisburg, eine Künstlerin aus Istanbul und ein Künstler aus Antalya, Serap Riedel, Mine Soral und Apostrofes, treffen sich in Antalya und organisieren mit Unterstützung der Schauspielerin  Deniz Gülşen Kalkın eine Kunstausstellung, die sie Bulusma nennen, das heißt Treffen. Es treffen sich drei Künstler*innen mir unterschiedlichem künstlerischem Werdegang und Ausdruck, die doch etwas Gemeinsames präsentieren, das Antalya so noch nicht gesehen hat.

 

Über 150 Gäste waren zur Vernissage erschienen und mussten sich gedulden, bis der stellvertretende Bürgermeister von Antalya, Hasan Kaçmaz, die Eisenkette, die den Eingang versperrte, durchtrennt hatte. Danach drängten die Besucher und Pressevertreter  in die Ausstellung, um sich mit großem Interesse den gezeigten Bildern zu widmen und das Gespräch mit den Künstern zu suchen. In diesen Gesprächen bestätigten die Besucher den Künstlern immer wieder, dass in dieser Ausstellung etwas Einzigartiges gezeigt werde. "Solche Bilder haben wir in Antalya noch nicht gesehen!" Diesen Satz haben Serap Riedel, Mine Soral und Apostrofes an diesem Abend und den folgenden Tagen, an denen die Ausstellung weiterhin gut besucht war, in vielen Gesprächen zu hören bekommen. Entsprechend positiv war auch die große Resonanz auf die Ausstellung in den Print- und Online-Medien.

 

Einen Eindruck von der Vernissage und der Ausstellung versucht die folgende Fotogalerie zu vermitteln.

Eröffnung der Ausstellung "Rüya(mı)...? - Träume(n)...?" am 15.08.2015

Vor der Galerisi Kırmızı Kapı - Galerie Rote Tür neben dem Galeristen und Künstler Ibrahim Çiftçioğlu

Eröffnung der Ausstellung "Seite um Seite" am 19.05.2015

Mit dem Verwaltungsleiter der Akademie Mont-Cenis, Ralf Tiemann

Aus der Einführung zur Ausstellung

Wer die "Wallanderromane" des schwedischen Schriftstellers Henning Mankell kennt, erinnert sich vielleicht daran, dass in einigen dieser Romane das Verhältnis von Kommissar Wallander zu seinem Vater eine Rolle spielt. Dieser wird als eigenwilliger Maler geschildert, der Tag für Tag in seinem dunkelblauen Overall und abgeschnittenen Gummistiefeln vor einer Leinwand stand und immer wieder das selbe Motiv malte. Eine melancholische Herbstlandschaft mit spiegelglattem See, einen gekrümmten Baum mit entlaubten Zweigen im Vordergrund und ganz hinten am Horizont flüchtig in Wolken gehüllte Gebirgsketten, die in der untergehenden Abendsonne schimmern. Auf der linken Seite auf einem Baumstumpf sitzt, je nach Bestellung, ein Auerhahn.

 

Serap Riedel ist zwar auch eine eigenwillige Malerin (übrigens ohne blauen Overall und abgeschnittene Gummistiefel). Sie ist eine unabhängige Künstlerin, die keiner Gruppe angehört und keinem Manifest folgt. So einseitig wie Wallanders Vater ist sie allerdings nicht. Und sie will und kann auch gar nicht so sein. Sie nimmt eine Vielzahl von Eindrücken auf und setzt sie abhängig von ihrer Stimmung in ihre Kunst um. Dabei kann auch eine melancholische Herbstlandschaft entstehen,  mit spiegelglattem See, einen gekrümmten Baum mit entlaubten Zweigen im Vordergrund und ganz hinten am Horizont flüchtig in Wolken gehüllte Gebirgsketten, die in der untergehenden Abendsonne schimmern. Aber sie wäre nicht zufrieden, diese Motiv unverändert immer wieder zu malen. Es würde ihr auch nicht genügen, auf der linken Seite einen Baumstumpf mit oder ohne Auerhahn zu malen. Und sie ist nicht nur Malerin.

 

Die Kunst von Serap Riedel ist wie ein Entwicklungsroman, auf den man sich einlässt. Auch wenn man schon viele Seiten gelesen hat weiß man nie, welche Überraschung die nächste Seite, das nächste Kapitel bringen wird. In diesem Buch hat Serap Riedel schon viele Seiten beschrieben und immer wieder neue Kapitel aufgeschlagen. Immer wieder mischt sie neue Farben, verwendet neue Techniken und findet neue Formen. Sie "schreibt" seit 25 Jahren hauptsächlich mit Pinsel oder Spachtel, aber auch anderen Farbträgern, in Öl und Acryl und anderen Materialen bis hin zu Ton an diesem Entwicklungsroman, der noch lange nicht abgeschlossen ist und immer wieder neue – eben Entwicklungen – zu lässt. So ist Seite um Seite ein umfangreiches Werk entstanden, in dem manches Thema kurz gestreift wird, anderes eine intensive Auseinandersetzung erfährt. In diesem besten Sinne ist Serap Riedel  eine vielseitige Künstlerin, die uns in dieser Ausstellung in 74 Exponaten aus den Jahren 2010 bis 2015 einige ausgewählte Seiten ihrer Kunst präsentiert.

 

Lesen Sie in diesem Roman, finden Sie Überschriften, treten Sie Seite um Seite in Dialog mit der Kunst von Serap Riedel.

Eine kleine Auswahl der gezeigten Exponate

Ausstellung "Spuren ..." 

Spuren entstehen - Spuren verwehen

 

Wir hinterlassen Spuren, manchmal legen wir sie. Wir suchen, finden, lesen, deuten, folgen Spuren, manchmal sichern oder verwischen wir sie. Manche Spuren sind kalt, andere warm - sogar heiß. Spuren finden sich im Werk von Serap Riedel und in dieser Ausstellung.  Das Leben hat Spuren in ihrem Werk hinterlassen und Serap Riedel hat in ihren Bildern Spuren gelegt. Diese Spuren sind nicht offensichtlich, aber auch nicht verwischt, wer sie findet und liest kann ihnen folgen. In den hier ausgestellten 21 zwischen 2011 und 2015 entstandenen unbetitelten Bildern  können Spuren gesichert und gedeutet werden.

Virtueller Rundgang durch die Ausstellung

Eröffnung der Ausstellung "Gemeinsam - Gegensätzlich" am 11. Oktober 2014

Hektor Troyali und Serap Riedel vor der Kulturwerkstatt
Hektor Troyali und Serap Riedel mit dem Ersten Vorsitzenden des Vorstandes des Kulturwerstatt Meiderich e.V., Peter Weber

Impressionen von der Vernissage

Eröffnung der Ausstellung "Tanıtmak, Tanımak ... Vorstellen, Kennenlernen ... Introducing, Meeting Each Other ..." am 5. September 2014

Mit der Ausstellung "Tanıtmak, Tanımak ... Vorstellen, Kennenlernen ... Introducing, Meeting Each Other ..." hat sich Serap Riedel erstmals als Künstlerin in der Türkei vorgestellt und einheimischen und internationalen - überwiegend deutsch- und englischsprachigen -  Kunstfreunden in Datca die Gelegenheit geboten, einander kennen zu lernen. Datca ist ein malerischer Ort auf der gleichnamigen Halbinsel im Südwesten der Türkei mit einer regen Künstlerszene und einem Yachthafen, in dem auch viele kulturell interessierte Besucher anlegen. Direkt in diesem Yachthafen liegt die Galerie Hafen-Kunst, in der die Stadt Datca einheimischen und auswärtigen Künstlern die Möglichkeit bietet, sich und ihre Kunst zu präsentieren.

Aktuelle Bilder, zum Teil aus Duisburg mitgebracht, zum Teil erst in Datca in den Wochen vor Ausstellungsbeginn entstanden, sind ebenso auf reges Interesse gestoßen, wie die erstmals gezeigten Arbeiten aus Ton, die überwiegend auch erst vor Ort entstanden und zum Teil von der türkischen Künstlerin Mine Soral mit Dekor versehen worden sind. Vorstellen und Kennenlernen - das dreisprachig ausgeschriebene Motto der Ausstellung - es ist gelungen.

Mit den türkischen Künstlern Mine Soral und Aziz Kayadelen in der Datça Sanat Galerisi

Impressionen von der Vernissage in der Datça Sanat Galerisi

Blick in die Ausstellung

Eröffnung der Ausstellung "Instanzenzug - Eine künstlerische Auseinandersetzung mit Recht und Gerechtigkeit" am 10. Juli 2014

Mit dem Präsidenten des Bundessozialgerichts, Peter Masuch

"... Die Auseinandersetzung mit Recht und Gerechtigkeit ist jedoch keineswegs ein Privileg von Gerichten und Juristen.

Auch die Kunst, die vielfältige gesellschaftliche Funktionen erfüllt, ist aufgefordert, sich mit diesem fundamentalen Thema auseinanderzusetzen.

Genau diese künstlerische Auseinandersetzung mit Recht und Gerechtigkeit hat Serap Riedel mit den Werken ihrer Ausstellung "Instanzenzug" gewagt. Die Künstlerin hat bereits in den Tatsacheninstanzen der Sozialgerichtsbarkeit ausgestellt.

Ich freue mich sehr, dass Serap Riedel nun aus Anlass des Jubiläums "60 Jahre Bundessozialgericht" mit ihrer Kunst auch ‑ und das übrigens, ohne ein einziges Verfahren zu führen ‑ den Instanzenzug bis zu unserem Haus nach Kassel geschafft hat.

Serap Riedels Bilder sind voller farblicher Intensität und Lebendigkeit bis hin zu Dramatik.
Ihre Bilder appellieren mit ihrer eingängigen Formensprache und ihrer teils klaren, teils deutungsoffenen Gegenstandswahl unmittelbar an unsere Seh- und Denkgewohnheiten. Sie rühren an das eigene Bildgedächtnis der Betrachter. Dabei enthalten sie sich einer plakativen Wertung. So fordern sie zum kritischen Dialog auf, welche Wertung wir dem "Ins Bild Gesetzten" beilegen.

Ein besonderer Reiz ihrer Werke ist, dass die Künstlerin damit stets sowohl "sich" als auch "etwas" ausdrückt. Nehmen wir dies also offen auf und freuen uns auf 24 Wochen "sprechende Wände" im Bundessozialgericht."

Präsident des Bundessozialgerichts Peter Masuch in seiner Eröffnungsrede am 10. Juli 2014

 

Aus der Pressemitteilung zur Ausstellung

 

Zu sehen sind farbintensive Bilder mit Menschen ohne individualisierte Gesichter, die gleichwohl nicht gesichtslos wirken. Es ging der Künstlerin nicht darum Individuen zu portraitieren, sondern Typen und Situationen darzustellen und sie mit dem Ausstellungsthema zu verknüpfen.

Serap Riedel gibt ihren Bildern üblicher Weise keine Titel, denn sie möchte den Blick der Betrachter nicht durch Titel lenken oder gar verstellen.

Für diese Ausstellung hat sie bei einigen Exponaten eine Ausnahme gemacht: eine kleine Serie heißt "Einigkeit", "Recht" und "Freiheit"; das sind nicht nur die ersten Worte der deutschen Nationalhymne. Die Künstlerin sieht darin auch Werte, die im richterlichen Alltag eine große Rolle spielen: der Umgang mit Recht im Sinne von Rechtsfindung ist elementare Aufgabe der Gerichte, aber nicht nur im Sinne vom Entscheidung von Streitigkeiten; die nicht streitige Befriedung ist ein gleichrangiges Ziel, welches die Gerichte zu erreichen suchen, indem sie Einigkeit zwischen den Beteiligten herbeiführen. Und Freiheit ist für Richter nicht nur im Sinne von richterlicher Unabhängigkeit von alltäglicher Bedeutung; ohne Freiheit kann es kein unabhängiges Recht geben.

Bei einigen der nicht betitelten Bilder erschließt sich der Zusammenhang zum Thema unmittelbar: zu sehen sind unterschiedliche Gerichtsszenen - Richter und  Anwälte in Ausübung ihrer Tätigkeit sind leicht auszumachen - anderes scheint doppeldeutig: umarmen sich zwei Menschen vor Freude, weil sie den Prozess gewonnen haben, sind sie erleichtert, weil sie freigesprochen worden sind oder wir jemand getröstet, weil genau das Gegenteil passiert ist?

Im Kontext des Ausstellungstitels wird der Betrachter aufgefordert, Bilder mit der Darstellung von Menschen in einfachen Arbeitsverhältnissen zu interpretieren: können diese Menschen von ihren Einkünften leben, müssen sie sich mit Zeitarbeitsverträgen durchs Leben schlagen, sind sie von Arbeitslosigkeit bedroht? Wie kann ihnen in unserer und durch unsere Gesellschaft Gerechtigkeit gewährt werden?

 

Wieder andere Bilder fordern dazu heraus, in größeren Zusammenhängen zu denken:

eine künstlerische Auseinandersetzung mit Recht und Gerechtigkeit schließt auch eine Auseinandersetzung mit deren Gegenpolen ein, dem Fehlen von Recht und Gerechtigkeit.

Erkennbar ist eine Figur von hinten mit geschultertem Gewehr und Helm auf dem Kopf; achtet man auf die Statur, erkennt man, dass es sich um ein Kind handelt, einen Kindersoldaten; ein Kind, dem seine Rechte von jemandem genommen worden sind, der sich das Recht dazu einfach herausgenommen hat, um seine Vorstellung von Recht durchzusetzen. Wird dieses Kind jemals auf den rechten Weg zurück finden?

Was hat jemand, der auf einer Krankentrage transportiert wird, mit dem Thema der Ausstellung zu tun? Nichts, denn der scheinbare Krankentransport wird gar nicht dargestellt; zu sehen ist ein Gefangenentransport in einem rechtsfreien Raum, den zu schaffen sich eine Nation herausgenommen hat, die unter ihrem früheren Präsidenten zu einem Kreuzzug für Demokratie und Freiheit aufgebrochen war und die diesen rechtsfreien Raum noch immer nicht geschlossen hat.

Eine Figur in Bomberjacke und Springerstiefeln mit Baseballschläger steht in herausfordernder Pose da; sie sieht sich im Recht und spricht Andersdenkenden bis hin zum Existenzrecht alle Rechte ab;

In einem anderen Bild erkennt man Demonstranten; trüge es den Namen einer bekannten Demonstration, liefen man Gefahr, seinen Eindruck zu kanalisieren. Jeder Betrachter muss für sich selbst entscheiden, ob hier das Demonstrationsrecht ausgeübt oder missbraucht wird; vielleicht wird es auch gerade erst erstritten.

 

Diese Bilder erzählen Geschichten und stellen Fragen: Geschichten von und Fragen nach Recht und Gerechtigkeit – und vom und zum Fehlen von Recht und Gerechtigkeit. Gehen Sie durch die folgende virtuelle Ausstellung, auch mehrfach, und nehmen Sie diese Geschichten und Fragen in sich auf; hinterfragen Sie diese Geschichten und versuchen Sie, Antworten zu finden.

 

Eröffnung der Ausstellung: "Treffpunkt" am 14. März 2014

v.l.: Britta Odenthal, Serap Riedel, Hektor Troyali, Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann, Sevim Ünal
Britta Odenthal und Ralf Lüttmann
Nerkiz Sahin und Serap Riedel

 

Ein Treffpunkt ist ein meist markanter Ort, der es ermöglicht, dass sich ein bestimmter Personenkreis dort absichtlich einfindet oder eine unbegrenzte Menge von Personen dort ohne Verabredung begegnet. (wikipedia.de)

Kunst im Amt im Bezirksrathaus Homberg/Ruhrort/Baerl ist ein solcher markanter Ort mit Tradition. Hier treffen sich Künstler, hier treffen Besucher auf Künstler und ihre Kunst. So wird Kunst im Amt zum Treffpunkt für Künstler und Besucher. Das besondere an diesem Treffpunkt ist, dass nicht nur viele Besucher erstmals auf die Künstler treffen; auch die Künstler treffen sich hier zum ersten Mal alle an einem Ort und begegnen der Kunst der anderen. Es treffen sich sechs Künstler unterschiedlicher nationaler und kultureller Herkunft - Deutschland, Türkei, Belgien -,  mit unterschiedlichen Arbeitsweisen, unterschiedlichen Stilen und unterschiedlichen Werken. Mit Serap Riedel, Britta Odenthal, Hektor Troyali und Ralf Lüttmann aus Duisburg und Nerkiz Sahin und Sevim Ünal aus Antwerpen/Belgien, die erstmals in Deutschland ausstellen, zeigen einheimische und auswärtige Künstler Bilder und Objekte, die in ihrer Unterschiedlichkeit den besonderen Reiz dieser Ausstellung ausmachen.

Farbintensive gegenständliche und abstrakte Ölbilder (Serap Riedel) hängen neben Ölbildern mit überwiegend figurativ und abstrakten weiblichen Figuren, die zum Teil der anatolischen Tradition verhaftet, zum Teil modern und selbstbewusst dargestellt werden (Sevim Ünal); abtrakte Acrylbilder, die in Farbgebung und Darstellung von Dunkelheit und Farblosigkeit über Grautöne und Dämmerlicht bis hin zur neu entdeckten Farbigkeit reichen (Nerkiz Sahin), hängen neben Bildern mit der Kunstfigur FRAU MEIER, eine  kleine Frau mit Lockenkopf, die durch alle Epochen der (Kunst)-Geschichte eilt (Britta Odenthal), eine großformatige Holzskulptur aus bearbeiteter Pappelrinde und Bilder einer von verschiedenen Stilrichtungen beeinflussten Malerei, deren Ziel eine harmonische Verbindung aus Gegenständlichkeit und Abstraktion ist (Ralf Lüttmann), kontrastieren zu Tonfiguren, inspiriert von anatolisch/vorhellenistischer und hellenistischer Kunst,  fein gearbeitete Büsten, teils realistisch, teils stilisiert, teils dämonisiert; daneben Fantasiefiguren; außerdem feingearbeitete Frauenakte, die in ihrer Ästhetik nie die Grenze zum Vulgären überschreiten (Hektor Troyali); dazu zeigt Serap Riedel erstmals eine kleine Auswahl von selbst designtem Schmuck.

Eröffnung der Ausstellung: "... auf Reisen ..." am 8. Dezember 2013

Mit dem stellvertretenden Bürgermeister Wolf-Herbert Haase
Westfälische Nachrichten, 11. Dezember 2013

Eröffnung der Ausstellung: "Gegenwart der Farben" am 24. September 2013

v.l.: Dr. Michael J. Rainer (1. Vorsitzender Kaktus Münster eV), Laia Balso Lopez (Barockflöte), Türkan Kurt (Kaktus Münster eV), Mariam El Sayed Ali, Elly Kemper, Serap Riedel, Dagmar Arnkens-Homan (Leiterin Sozialamt Münster), Michael Reinker

"Auch wenn Du heute alles vergißt, wird Dich die Natur an die Gegenwart der Farben erinnern.“ Dieses Zitat des Autoren Molla Demirel ist das Motto der Ausstellung, die Kaktus e.V. im Sozialamt präsentiert. Auf fünf Etagen zeigen Elly Kemper, Mariam El Sayed Ali, Serap Riedel und Michael Reinker ihre ausdrucks- und farbstarken Arbeiten. So wird die "Gegenwart der Farben" auf den Fluren der Behörde spürbar und lädt zu neuen sozio-künstlerischen Diskursen ein. (Kulturamt Münster)

Foto: Kaktus Münster eV

Eröffnung der Ausstellung: "sichtbar machen" am 1. Juni 2013

Karin Gerlich bei der Laudatio (mit Yasar Ates)

 

Karin  Gerlich in ihrer Laudatio bei der Vernissage am 1. Juni 2013:

"... Sie arbeitet mit unterschiedlichen stilistischen Mitteln und setzt verschiedene Techniken ein, arbeitet mit Öl- uns Acrylfarben auf Papier und Leinwand, von der kleinen Miniatur bis zum Wand füllenden Großformat. Die ausgewählten Techniken ermöglichen ihr ein spontanes und experementelles Malen, so dass sich die "Lust auf Farbe" in unterschiedlicher Weise für sie realisieren lässt. ... viele ihrer Bilder sind auch gespachtelt. ... Man kann nicht einfach daran vorbeigehen, weil Serap immer eigene Eindrücke, Stimmungen einfließen lässt, die ihre Persönlichkeit in diesen Bildern sichtbar machen. Ihre Kunst entwickelt sich genau so, wie sie sich stetig  weiter entwickelt. In ihrer Malerei und den entstehenden Bildern ist sie fröhlich und traurig, nachdenklich und verspielt. ..."

Bei der Ausstellung im Juni ging es darum, bisher ungezeigte Werke aus dem Schaffensprozess im Frühjahr 2013 und insbesondere die Ausarbeitung und Fortentwicklung einer Idee in ihrer künstlerischen Umsetzung sichtbar zu machen. Im Juli 2013 präsentierte ruhrKUNSTort unter fortbestehendem Titel eine umgestaltete Ausstellung  mit weitgehend anderen Bildern. 2 Werke aus der bisherigen Ausstellung werden in einen anderen Zusammenhang gesetzt; der Blick auf den Schaffensprozess der Künstlerin wird erweitert: es werden Werke aus den letzten Jahren sichtbar gemacht, Bilder unterschiedlicher Techniken und Farbgebung, abstrakt und gegenständlich, im Groß- und Kleinformat; Bilder allesamt ohne Titel, denn Titel verdecken Inhalte - und das widerspricht der Leitidee der Ausstellung - sichtbar machen.

Link zur ruhrKUNSTort Collage 2013 von Frank M. Fischer

ab 3:32 gibt es Impressionen aus der Verlängerung der Ausstellung sichtbar machen

Eröffnung der Ausstellung: "Kunst-Wandel" am Innenhafen am 1. Februar 2013

Mit dem Leiter der Familienbildungsstätte am Innenhafen, Ansgar Stötzel

Kunst bedeutet Wandel. Wahrnehmung wird Eindruck, Eindruck wird Ausdruck, Ausdruck wird Kunst. Künstler verwandeln Wahrnehmung in Kunst. Künstler verwandeln Wirklichkeit, Kunst verwandelt Wirklichkeit. So entsteht Bewegung - Wandel - Kunst-Wandel.

 

Der Innenhafen ist ein Symbol für Wandel. Serap Riedel wohnt und wirkt am Innenhafen. So finden Innenhafen, Wandel und Kunst zusammen zu einem Kunst-Wandel am Innenhafen.



Eröffnung der Ausstellung: "Raum geben" am 26. Oktober 2012

Mit dem Präsidenten des Sozialgerichts Münster, Heinrich Stratmann

Bilder brauchen Raum. Das Gericht gibt der Künstlerin öffentlichen Raum. Die Künstlerin erhält dadurch Gelegenheit, ihre Bilder aus dem beengten Raum des Ateliers zu befreien und ihnen Raum zu geben, Wirkung zu entfalten. Die bewusst unbetitelt ausgestellten Bilder geben dem Betrachter Raum für freie Gedanken und Interpretationen.

Ausstellung: "Lebensfreunde"


im Seniorenstift St. Franziskus, Essen

 

Die Ausstellung greift das Thema der 2006/2007 in Duisburg gezeigten Ausstellung auf und erweitert den Bezugspunkt.

Die aktuelle Ausstellung zeigt nicht nur Bilder Tanzender, denn Lebensfreude drückt sich nicht nur durch Tanz aus; Tänzer tanzen nicht allein für sich, sie haben Helfer und Publikum. Lebensfreude bliebe unvollendet, wenn niemand sie zur Kenntnis nähme. Gemäß dem Sprichwort: "Geteilte Freude ist doppelte Freude." sind daher auch Musiker und Zuschauer zu sehen, aber auch Menschen, die die Stille genießen.

Hinzu kommen einige große farbenfrohe Bilder, die keine Menschen zeigen. Diese Bilder sind inspiriert von Blütenpracht, welche die Künstlerin auf einer Thailandreise beeindruckt und erfreut hat; so sind die leuchtenden Farben Ausdruck der Lebensfreude der Künstlerin, Lebensfreude, die auf die Betrachter überspringen soll und die die Künstlerin mit ihnen teilen möchte.



Eröffnung der Ausstellung: "Eindruck - Ausdruck" am 10. August 2012

Die Künstlerin im Blumenmeer: Serap Riedel stellt zurzeit einen Teil ihrer Werke im Bezirksrathaus in Homberg aus. RP-FOTO: ANDREAS PROBST

RHEINISCHE POST, 13. AUGUST 2012

Serap Riedel malt bis zu 24 Stunden am Stück

 

VON SONJA BROWATZKI


HOMBERG Mit vielen Kunstinteressierten und Freunden feierte die Malerin Serap Riedel jetzt die Eröffnung ihrer Ausstellung „Eindruck – Ausdruck“ im Bezirksrathaus Homberg. In der Zeit vom 11. August bis 28. September wird ihre Malerei in Öl und Acryl als Teil der Ausstellungsreihe „Kunst im Amt“ in der ersten und zweiten Etage des Rathauses zu sehen sein. Serap Riedels Kunst entwickelt sich, genauso wie sie sich stetig weiter entwickelt. Sie ist mit ihr fröhlich und traurig, nachdenklich und verspielt. „Ich bin Stimmungsmalerin. Was ich fühle, drücke ich auch aus“, sagt sie. Zu dieser Momentaufnahme ihrer Stimmung passt auch das Medium, was sie für ihre Malerei wählt, denn viele ihre Bilder sind gespachtelt. Da die Farben einmal getrocknet nicht mehr weiter bearbeitet werden können, muss alles direkt beim ersten Mal klappen. „Einfach am nächsten Tag weiterarbeiten geht nicht. Manchmal male ich zwölf, manchmal 24 Stunden am Stück“, gesteht die Künstlerin. Auf diese Weise sind in den vergangenen 20 Jahren über 3000 Bilder entstanden, von denen sie aus den vergangenen fünf Jahren einige für die Besucher in Homberg ausgewählt hat. Mit ihrer Auswahl deckt Riedel ein breites Spektrum ab, ihre Phasen gehen vom Abstrakten zum Realistischen, vom Impressionistischen zurück zum Abstrakten.

Die Werke im ersten Stock zeigen grafische Ölbilder, aus denen verstohlen Gesichter blicken, oder realistische Darstellungen der Industrielandschaften Duisburgs. Wer nach links abbiegt, findet sich in einem wahren Blumenmeer wieder. Eine Reise nach Thailand, „das Blumenland“, hatte Riedel zu den etlichen groß- und kleinformatigen Blumenwiesen inspiriert. Die Stimmung in der zweiten Etage ist dagegen eine ganz andere. Zur linken begrüßen den Betrachter dunkle Steininseln in blutrotem Meer, wenige Schritte weiter ragen blaue Menschen wie Wassersäulen aus der hellblauen Gischt. Man erkennt Läufer und Wartende, aber der Großteil der Abgebildeten sind Eingesperrte, die nur durch einen düsteren Gitterschleier zu erahnen sind. Eine kniende Frau bedroht einen Mann, der ihr den Rücken zukehrt, mit einer Pistole. Bilder, die in düsterer Stimmung entstanden sind. Diesmal nicht inspiriert von einem Urlaub, sondern vom politischen Geschehen und der Debatte um die Schließung des amerikanischen Gefängnisses Guantanamo.

Laudatorin Astrid Lente-Poertgen, Vorsitzende Richterin am Landessozialgericht, brachte diese Gegensätzlichkeit in ihrer Rede zum Ausdruck und verlas die juristische Definition der Malerei und dann Christian Friedrich Hebbels „Gedicht an die Kunst“.

 



Mit Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann Stadtpanorama 15.08.2012
WAZ 14.08.2012 Foto: Milbret

Fotos: Hamdi Ergün

Eröffnung der Ausstellung: "Wirken und Wirkung" am 27. August 2005

Mit dem Präsidenten des Sozialgerichts Duisburg, Albert Stürmer

Aus dem Flyer zur Vernissage

„Eindrücke erzeugen Wirkung. Dieses löst künstlerisches Wirken aus, das auf den Betrachter wirkt.“

 

Serap Riedel interessiert sich besonders für Menschen, die sie in unterschiedlichen Lebenssituationen darstellt. Gesichter und Blicke erzählen Geschichten.

 

„Beim Malen finde ich zu mir selbst, kann ich meinen Gefühlen Ausdruck verleihen. Es dient mir als Auseinandersetzung mit dem Leben und Erleben: Freude und Leid - Bewegung und Stillstand - Realismus, Verfremdung und Fantasie.“  

 

 

Alexandra Günzschel, Rheinische Post, 16.05.2005 

Eine verschleierte Frau blickt im Eingangsberich des Sozialgerichts auf den Besucher herab. Intensiv spricht sie mit ihren Augen. Ein anderer Weg bleibt ihr nicht. Es handelt sich dabei um nur eines von insgesamt 106 Bilder der Duisburger Künstlerin Serap Riedel, die bis ende September an der Mülheimer Straße 54 zu sehen sind.

Die Kunst soll in den Alltag integriert werden, auf diesem Standpunkt steht man bei Sozialgericht. Dort, wo Menschen zusammenkommen, soll sie helfen, Ängste abzubauen und die Kommunikation zu fördern. Mit ihrer "spontanen und emotionalen Bildsprache" scheinen die Werke von Serap Riedel dafür in besonderer Weise geeignet zu sein. Von abstrakten Farbwelten bis hin zu realistischen Schwarzweiß-Portraits reicht das Repertoire der Duisburger Künstlerin. Fröhliche Bilder sind darunter, aber auch "zeitkritische und zornige Demonstrationen", so Albert Stürmer, der Präsident des Sozialgerichts. "Wenn man malt, sieht man anders", erklärt Serap Riedel, die sich ein Leben ohne das Malen nicht vorstellen kann. Auf einen bestimmten Stil möchte sie sich nicht festlegen. Die vielseitige Künstlerin malt innige Stillleben, kontemplative Landschaften, Abstraktes und Realistisches. Bei einigen Bildern muss der Betrachter schon genauer hinsehen, um ihre politische Botschaft zu erkennen. Denn die Opfer von Folter, Krieg oder Naturkatastophen verstecken sich nur schemenhaft hinter Gittern und einem bunten Gewirr, das entfernt an Schlingpflanzen erinnert. Es sind Bilder, mit denen die Künstlerin auch das Vergessen in unserer schnelllebigen Zeit ankreiden will. Serap Riedels Bilder sind international.

Auf dem Gang im Erdgeschossblicken dem Besuche Gesichter aus aller Welt entgegen. Ausgelassene Fröhlichkeit verströmen die Gemälde von tanzenden Menschen, ihre Blumenmalerei wirkt dagegen eher beruhigend auf die Künstlerin und den Betrachter.

Eröffnung der Ausstellung: "Begegnungen mit Menschen und Landschaften" am 7. Januar 2003

Mit dem Präsidenten des Landessozialgerichts NRW, Dr. Jürgen Brandt

                                                           Fotos: Paul-Heinz Gröne

                                                                             Foto: HSC

Aus dem Flyer zur Vernissage

Serap Riedel lässt eigene Eindrücke in ihre Bilder einfließen. Besonders interessieren sie Menschen, die vom Leben gezeichnet sind, in deren Gesichtern wie in einem Buch zu lesen ist, aber auch Tiere, Stilleben, Landschaften, die sie in ihrer Eigenart als Momentaufnahme festhalten will.

Von besonderer Bedeutung ist für sie die richtige Farbmischung, auf die sie viel Zeit verwendet.

"Beim Malen finde ich zu mir selbst, kann meinen Gefühlen Ausdruck verleihen. Es dient mir als Entspannung und ist aus meinem Leben nicht wegzudenken."

    

Aus dem Begleittext zur Ausstellung: 
Durch-Schauen

Bilder werden angesehen, betrachtet – angeschaut. Sie werden ausgestellt – zur Schau gestellt. Auf ihnen wird etwas zur Schau gestellt. Der Zuschauer soll nicht nur Betrachter sein. Durch Gestrüpp muss er vordringen und Gitter überwinden, auch wenn er kein Gestrüpp und keine Gitter sieht. Er muss durch – schauen, um zu durchschauen.

Seraps Bilder sollen nicht nur angeschaut
– sie sollen durchschaut werden.

 

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Aus dem Begleittext zur Ausstellung:   Lebensfreude

Nach der Ausstellung „Durch – Schauen“ zeigt die Ausstellung „Lebensfreude“ eine gänzlich andere Seite der Künstlerin. Die Bilder zeigen Menschen unterschiedlichster Kulturen, die ihre Lebensfreude durch Tanzen zum Ausdruck bringen. Ebenso wie sich die Lebensfreunde im Tanz durch unterschiedliche Ausdrucksformen zeigt, verwendet die Künstlerin unterschiedliche Stilmittel um das zu zeigen, was alle Tanzenden vereint: Lebensfreude.

Lebensfreunde, die auf den Betrachter überspringen soll.

 

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Aus dem Begleittext zur Ausstellung:
   Sichtweisen - Sicht weisen – Sichtweisen

Inspiration ist Herausforderung. Was sieht eine Künstlerin in ihrer Inspirationsquelle? Ihre Kunst ist ihre Sichtweise. Ihre Sichtweise ist eine Herausforderung für den Betrachter. Was der Betrachter sieht, ist nicht die Sichtweise der Künstlerin, sondern seine eigene. So wird die Sichtweise der Künstlerin zum Sicht weisen für den Betrachter und führt zu dessen eigener Sichtweise.

Die hier gezeigten Bilder zeigen nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Schaffen der Künstlerin. Die Inspirationsquellen reichen von besonderen Luftbildaufnahmen über auf Reisen persönlich gewonnen Eindrücken bis zur rastermikroskopischen Aufnahme.